Elaphe quatuorlineata (Vierstreifennatter)
Steckbrief
Länge: 150-200 cm
Verbreitung: Mittel- und Süditalien, von Istrien entlang der Mittelmeerküste bis nach Griechenland.
Lebensraum: Mäßig feuchte Gebiete, unterschlupfreiche Haine, steinige bewachsene Berghänge, besonnte gestrüppreiche Lichtungen, überwucherte Legesteinmauern, alte Bauwerke, Waldränder, am Rande von Tümpeln oder Wasserläufen, lichte Wälder.
Lebensweise: Sehr ruhig, nicht bissig, dämmerungs- und tagaktiv, relativ langsam.
Nahrung: Kleinsäuger, Vögel und deren Brut, Echsen und Frösche.
Gefährdung/Schutz: Über die FFH-Richtlinie in den Anhängen II + IV streng geschützt, allerdings in ihrem Verbreitungsgebiet nicht akut gefährdet.
Quellen: "Schlangen 1"- Trutnau (1988), "Die Schlangen Europas und rund ums Mittelmeer" - Gruber (1989)
Eigene Erfahrungen
Meine Tiere erhielt ich im Sommer
2005. Es handelte sich bei ihnen um jeweils ein Männchen und ein Weibchen aus
einer Nachzucht von 2004. Ich hielt diese Schlangen paarweise in einem
Terrarium der Größe 100x60x120 cm. Der Bodengrund bestand aus einer etwa 10 cm hohen Schicht eines Erde/Sandgemisches,
welches allerdings nicht zum Graben
genutzt wurde. Über die komplette Höhe des Terrariums war "Bonsai"
Ficus
gepflanzt, der den Schlangen als Klettermöglichkeit diente. Verschiedene
Strukturierungen in der Rückwand boten ebenfalls Kletter- sowie
Liegemöglichkeiten. Beleuchtet wurde das Becken durch einen im
Terrarium hängenden Spotstrahler, der die Temperaturen auf
25-27° C, lokal auf über 30° C, erhöhte. Trotz des
südlichen Verbreitungsgebietes benötigen
Vierstreifennattern eine relativ feuchte Umgebung. Deswegen wurden die
Pflanzen und der Boden sowie das Wassergefäß regelmäßig und großzügig gegossen.
Als Nahrung dienten vor allem Vielzitzenmäuse.
Gefüttert wurde alle zehn Tage mit zwei Mäusen pro Tier. Gegen Herbst fraßen die
Vierstreifennattern nur noch sehr kleine Beutetiere, um anschließend die
Nahrungsaufnahme zur Überwinterung ganz einzustellen. Ich überwinterte die Tiere
ab etwa Ende November bis Mitte Februar in einer mit Laub gefüllten Kiste im
Keller bei ca. 5-12° C. Meine Vierstreifennattern waren relativ
scheu und versteckten sich, sobald sie eine Bewegung außerhalb des Behälters
wahrnahmen. Auch fraßen sie nur in Abwesenheit von neugierigen Zuschauern.
Allgemein waren sie ziemlich träge und wenig aktiv. Die meiste Zeit versteckten
sie sich und waren nur selten in den frühen Morgenstunden oder
nachts zu beobachten.
Erstaunlich, aber für Vierstreifennattern normal,
war, dass die Tiere völlig friedlich waren. Man konnte sie auf die Hand nehmen,
ohne dass sie sich dagegen gesträubt hätten. Nie hatte ein Tier
zu beißen versucht. Nach drei Jahren waren die Schlangen komplett umgefärbt und
zeigten die typische, namensgebende Streifenzeichnung.
Aus Platzgründen musste ich meine Tiere 2009 leider abgeben.
Bild von 2004 als Jungtier mit Fleckenzeichnung.
Portraitaufnahme des Männchens im Frühjahr 2009. Eindeutig zu erkennen ist die nun ausgeprägte Streifenzeichnung.
Das Terrarium, die Klappe in der Mitte ließ sich öffnen, die Wände wurden mit Fliesenkleber gestaltet.