Natrix maura (Vipernatter)

 

 

 

Steckbrief

Länge: 60-100 cm

Verbreitung: Iberische Halbinsel, Südfrankreich, südwestliche Schweiz, nordwestliches Oberitalien, Balearen, Iles d'Hyéres, Sardinien, westliches Nordafrika.

Lebensraum: Am Rande stehender und fließender Gewässer mit viel Ufervegetation, im Brackwasserbereich, an Bergbächen, auf Feuchtwiesen.

Lebensweise: Relativ scheu, tagaktiv, nicht bissig, entleert ihre Analdrüsen, schwimmt gut.

Nahrung: Fische, Frösche, Kröten, Molche, Fischbrut, Kaulquappen.

Gefährdung/Schutz: Ist in ihrem Verbreitungsgebiet über weite Teile nicht gefährdet, steht aber in Europa trotzdem unter Schutz.

Quellen: "Die Schlangen Europas - und rund ums Mittelmeer" - Gruber (1989), "Schlangen 1" - Trutnau (1988).

 

Eigene Erfahrungen

Mein Pärchen Vipernattern erhielt ich im Herbst 2005, es handelte sich um Nachzuchten aus 2004. Ich hielt sie zusammen in einem Terrarium der Größe 100x60x50 cm. Während das Weibchen 70 cm maß, blieb das Männchen mit etwa 50 cm Länge deutlich kleiner und auch nur ungefähr halb so dick. Das Terrarium war mit einem großzügigen Wassergefäß, mehreren Pflanzen und Wurzeln eingerichtet. Als Beleuchtung diente eine Leuchtstoffröhre. Zeitweise wurde ein Strahler zugeschaltet, die Temperaturen betrugen zwischen 22 und 28 °C.

Überraschenderweise hielten sich beide Tiere oft in erhöhten Positionen auf einer Wurzel oder einer Pflanze auf und suchten fast nie aktiv das Wasser auf. Beide Tiere wurden einmal wöchentlich mit mehreren aufgetauten Stinten gefüttert, die stets gierig genommen wurden. Manchmal fütterte ich auch lebende Fische. Wichtig ist, dass man tote Stinte mit einem Vitaminpräparat bestäubt, um einem Vitamin-B-Mangel vorzubeugen. Das in den Fischen enthaltene Enzym Thiaminase kann dieses Vitamin zerstören und so zu Mangelerscheinungen, wie motorischen und neurologischen Ausfällen, führen. Das Handling gestaltete sich leider auf Grund des Entleerens der Analdrüsen etwas schwierig und war mit einer enormen Geruchsbelästigung verbunden.

Die erste Nachzucht der Vipernattern gelang mir bereits 2007. Auch 2008 konnte ich 11 gesunde Jungtiere inkubieren. Das Weibchen legte in beiden Jahren noch ein zweites Gelege im September ab, die allerdings aus weniger Eiern (6-8) bestanden. Die Aufzucht der Jungtiere mit kleinen Fischstücken gestaltete sich weitgehend problemlos.

Vor allem das vipernartige Erscheinungsbild machen diese Art zu einem schönen Terrarienpflegling, der relativ einfach zu halten ist.

 

Nachzuchten von 2007.

 

Nachzuchten 2008.

 

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