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Thailand 2012

 

Im Februar 2012 verbrachten wir zwei Wochen in Thailand. Dabei besuchten wir, neben der Hauptstadt Bangkok, den Khao Yai Nationalpark und die Inseln um Koh Chang.

 

Khao Yai

Schon bei der Einfahrt in den Khao Yai Nationalpark lassen sich auf und neben der Straße die neugierigen Stummelschwanz-Makaken (Macaca arctoides) beobachten. Die Tiere sind immer auf der Suche nach Futter, welches man ihnen jedoch nicht anbieten sollte, da sie darauf recht penetrant werden können. An den bewaldeten Hängen des sehr bergigen Nationalparks können mit etwas Glück bei der Auffahrt durch die zahlreichen Serpentinen außerdem auch Asiatische Elefanten (Elephas maximus) gesichtet werden. In den Kronen der himmelhohen Urwaldriesen hört man am Morgen schon von weitem den Gesang der Gibbons, die mit zwei Arten, dem häufigeren Weißhand-Gibbon (Hylobates lar) und dem sehr seltenen Kappen-Gibbon (Hylobates pileatus), vertreten sind. In den Baumkronen sind außerdem häufig das Schwarze Riesenhörnchen (Ratufa bicolor) und die kleineren Finlayson-Hörnchen (Callosciurus finlaysonii) zu beobachten. Weitere häufige Erscheinungen unter den Säugetieren sind die Sambar-Hirsche (Cervus unicolor) und die Muntjaks (Muntiacus muntjak), die jeweils auch in der Nähe menschlicher Behausungen angetroffen werden können. Auf einer Nachtsafari lassen sich weitere Säugetier-Arten finden, so etwa das Stachelschwein (Hystrix brachyura) oder die Große Zibetkatze (Viverra zibetha). Zu den größten Attraktionen, jedoch auch zu den größten Seltenheiten des Nationalparks, gehört der Tiger (Panthera tigris), der noch mit etwa 10-20 Exemplaren im Nationalpark vertreten ist. Ebenso selten ist die zweitgrößte Katze des Parks, der Nebelparder (Neofelis nebulosa). An den Urwaldriesen lassen sich zeitweise Kratzspuren der mächtigen Pranken der beiden Bärenarten Malayischer Sonnenbär (Ursus malayanus) und Asiatischer Schwarzbär (Ursus thibetanus) finden. Der Gaur (Bos gaurus), die größte noch in freier Wildbahn lebende Form des domestizierten Rindes, ist ebenfalls im Park vorhanden, jedoch nur sehr selten auch zu Gesicht zu bekommen.

Unter den Vögeln sind vor allem die vier vorkommenden Hornvogel-Arten beeindruckend. Durch ihren geräuschvollen Flug sind sie selbst vom Boden aus schnell zu orten. Die größte Art ist der Doppelhornvogel (Buceros bicornis) mit etwa 150 cm Flügelspannweite. Auch der Furchen-Hornvogel (Rhyticeros undulatus) wird ähnlich groß. Deutlich kleiner bleibt dagegen der schwarz-weiß gefärbte Orienthornvogel (Anthracoceros albirostris). Die seltenste und unscheinbarste Art ist der Tickelhornvogel (Anorrhinus tickelli). Daneben gibt es im Khao Yai eine Vielzahl seltener und gefährdeter Vogelarten wie etwa den Prälatfasan (Lophura diardi) oder Phayres Pitta (Hydrornis phayrei).

Da wir in der Trockenzeit unterwegs waren, haben wir von der indigenen Herpetofauna nur recht wenig mitbekommen. Dabei finden sich im Nationalpark die Toparten des asiatischen Kontinents wie die Königskobra (Ophiophagus hannah), der Netzpython (Python reticulatus), der Tigerpython (Python molurus) oder die Schmuckbaumschlange (Chrysopelea ornata). Zu Gesicht bekommt man jedoch eher den Bindenwaran (Varanus salvator), die Grüne Wasseragame (Physignathus cocincinus) oder die Nasen-Peitschennatter (Ahetulla nasuta).

Die Insektenwelt ist extrem vielgestaltig und artenreich, beispielsweise sind etwa 180 Tagfalterarten für den Nationalpark beschrieben. Wahrscheinlich ist diese Zahl noch deutlich zu gering gegriffen, aussagekräftige Untersuchungen im Bereich der Wirbellosen fehlen.

 

Koh Chang

Die Elefanteninseln, einstmals ein Geheimtipp unter Rucksack-Touristen, haben sich in den letzten Jahren zu einem stark frequentierten Urlaubsziel auch für Pauschal-Touristen gewandelt. Dieser bedauerlichen Entwicklung ist geschuldet, dass mittlerweile die gesamte Westküsten mit Hotels und Bungalow-Anlagen verbaut ist. Natürlich haben auch wir mit unserem Besuch zu dieser Entwicklung mit beigetragen. Koh Chang selbst und viele der insgesamt 53 Inseln in der näheren Umgebung warten mit wahrhaft paradiesischen, schneeweißen Bilderbuchstränden auf, an denen man diverse Krabben und Einsiedlerkrebse beobachten kann. Doch damit nicht genug, direkt hinter der Küstenzone beginnt bis jetzt unberührter tropischer Primärregenwald, der sich bis in die höchsten Lagen der Insel auf etwa 700 m NN fortsetzt. Weiterhin gibt es neben den Sandstränden und Stein- und Felsküsten sowie die besonders schützenswerten Mangroven-Wälder. An den vorgelagerten Korallenriffen lässt sich wunderbar schnorcheln oder tauchen, auf diese Weise bekommt man einen Einblick in die farbenfrohe und vielgestaltige Unterwasserwelt.

An den Straßen findet man hier die zweite thailändische Makaken-Art, die Langschwanz-Makaken (Macaca fascicularis). Herpetofauna und Insektenwelt sind auch hier artenreich und vielgestaltig vertreten.

 

Überblick über einen kleinen Teil des Khao Yai Nationalparks, die Berghänge sind komplett von Primärregenwald überzogen.

 

 

Panorama-Aufnahme vom Aussichtsturm aus über eine Wasserstelle mit angrenzenden Regenwald. Hier können regelmäßig Elefanten und weitere Großsäuger beobachtet werden.

 

 

Durch kontrollierte Brandrodung offen gehaltenes Savannenstück, das den herbivoren Großsäugern das Grasen und den Tigern das Jagen erleichtern soll.

 

 

Blick in den Primärregenwald mit 60-80 m hohen Urwaldriesen.

 

 

Asiatischer Elefant (Elephas maximus) bei der Aufnahme von Mineralsalzen während der nächtlichen Safari.

 

 

Weiterer Asiatischer Elefant an einem sehr steilen Berghang bei der Nahrungsaufnahme.

 

 

Mutter mit Jungtier der schwarzen Farbvariante des Weißhand-Gibbons (Hylobates lar).

 

 

Weiterer Weißhand-Gibbon bei Hangeln durch die Baumkronen.

 

 

Schwarzes Riesenhörnchen (Ratufa bicolor) bei der Nahrungsaufnahme.

 

 

Kratzspuren einer der beiden Bärenarten.

 

 

Männchen des Furchen-Hornvogels (Rhyticeros undulatus) beim Füttern des Weibchens und Küken, die sich weitgehend zu ihrem Schutz in die Baumhöhle eingemauert haben.

 

 

Weiterer Furchen-Hornvogel in Seitenansicht.

 

 

Der Doppelhornvogel (Buceros bicornis) ist die größte Art der Hornvögel im Khao Yai.

 

 

Ausgewachsener Bindenwaran (Varanus salvator) nach der Durchquerung eines Flusses.

 

 

Ein Jungtier einer bislang noch unbestimmten Agamen-Art.

 

 

Die Grüne Wasseragame (Physignathus cocincinus) am Rande eines Flusses.

 

 

Eine kleine, ebenfalls noch unbestimmte Skinkart am Gewässerufer.

 

 

Die Nasen-Peitschennatter (Ahetulla nasuta) am Rande des Regenwaldes auf der Lauer nach Nahrung.

 

 

Portrait der Nasen-Peitschennatter.

 

 

Ein Tokeh (Gekko gecko) an der Wand unseres Bungalows.

 

 

Kleine Krötenart ebenfalls auf der Terrasse unseres Bungalows.

 

 

An Feuchtstellen am Rande eines Baches waren diese Falter regelmäßig beim Aufnehmen von Mineralsalzen zu beobachten.

 

 

Ein weiterer Tagfalter bei der Aufnahme von Mineralsalzen.

 

 

Ein Falter aus der Gattung Riodionidae beim Sonnen auf einem Holzpolter.

 

 

Diese beiden Papilioniden saugen an einem Abwasser-Rinnsal.

 

 

Ein Lycaenide, der in der Nähe von Feuchtstellen sehr häufig und individuenreich auftrat.

 

 

Zahlreiche Papilioniden beim Saugen an einem Abwasser-Rinnsal.

 

 

Sehr schöner Nymphalide, der etwas unseren Schillerfaltern ähnelt, beim Saugen an Kot.

 

 

Am Kot waren auch weitere Nymphaliden und Lycaeniden anzutreffen.

 

 

Dieser Nymphalide erinnert etwas an die bei uns weit verbreiteten Wanderfalter der Gattung Vanessa.

 

 

Weiterer Nymphalide, der im Laub des Regenwaldes sehr gut getarnt ist.

 

 

Diese Libellen-Arten flogen schmetterlingsgleich am Rande von Gewässern.

 

 

Diese Libelle ähnelt etwas den auch bei uns anzutreffenden Arten der Gattung Sympetrum.

 

 

Diese Libelle, die wahrscheinlich zur Gattung Calopteryx zu rechnen ist, flog an offenen Stellen im Regenwald.

 

 

Eine "Nasenschrecke" auf Ödland, in Südeuropa existieren recht ähnliche Arten.

 

 

Eine weitere sehr gut getarnte Schreckenart.

 

 

Etwa 4-5 cm großer Nashornkäfer im Laub des Regenwaldes.

 

 

Tarantel aus der Gattung Lycosa nachts vor den Bungalows.

 

 

Sehr große Spinne aus der Gattung Nephila, das Netz hatte etwa 1 m Durchmesser.

 

 

Steinküste und angrenzender Primärregenwald auf Koh Chang.

 

 

Traumstrand auf vorgelagerten Inseln von Koh Chang, hier waren die weiter unten dargestellten Krabben-Arten anzutreffen.

 

 

Langschwanz-Makaken (Macaca fasciularis) am Straßenrand auf Leitungen.

 

 

Dieser 6-8 cm große Rhacophoride war abends ab und zu in der Nähe von Lichtquellen anzutreffen.

 

 

Ruhender Nymphalide zu Beginn von ausgiebigen Regenfällen.

 

 

Diese Libellenart war an den Sandstränden anzutreffen.

 

 

Diese Krabbenart fand sich in 30-40 cm Tiefe eingegraben entlang der Sandstrände.

 

 

Weitere Krabbenart in Begriff sich wieder einzugraben.

 

 

Diese kleinere Krabbenart mit lila-farbenen Scheren war entlang der Felsküste sehr häufig.

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