Calopteryx splendens (Gebänderte Prachtlibelle) (Harris, 1782)

Verbreitung in Deutschland: Calopteryx splendens ist in ganz Deutschland verbreitet, früher war die Art im Norden deutlich seltener als im Süden (Sternberg & Buchwald 1999). Heutzutage zeigt sich eine fast flächendeckende Verbreitung über das gesamte Bundesgebiet mit Ausnahme der Küstenregion (Lemke 2015).

Verbreitung in Baden-Württemberg: Die Gebänderte Prachtlibelle ist vor allem in den wärmeren Naturräumen Baden-Württembergs verbreitet. Die Schwerpunkte der Verbreitung liegen im Oberrheintal, im Neckar-Tauberland und in Oberschwaben. Deutlich spärlicher ist die Art im Süden der Oberen Gäue, im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb vertreten, regional fehlt sie komplett (Hunger et al. 2006).

Habitatansprüche: C. splendens ist stark an Fließgewässer gebunden. Besonders gerne werden gut besonnte, nährstoffreiche Bachmäander besiedelt. Die Art ist allerdings auch entlang größerer Flussläufe, an Gräben sowie manchmal an grundwasserbeeinflussten Stillgewässern anzutreffen (Sternberg & Buchwald 1999).

Gefährdung/Schutz: RL BW: Ungefährdet (Hunger & Schiel 2006). Zwar ist die Gebänderte Prachtlibelle noch nicht wieder so häufig wie sie etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts war, trotzdem ist seit einiger Zeit ein positiver Verbreitungstrend festzustellen. Dies sowie die weite Verbreitung der Art in großen Teilen Baden-Württembergs, führen zu der Einschätzung, dass sie aktuell als ungefährdet gelten kann. Zur Unterstützung dieser sowie zahlreicher weiterer Fließgewässer-Arten müssen Bäche und Flüsse naturnahe erhalten bzw. gestaltet werden und möglichst frei von Verunreinigungen sein. Auch sollte auf eine durchgehende Gehölzdeckung entlang der Fließgewässer verzichtet und immer wieder gehölzfreie, besonnte Abschnitte geschaffen werden.

Eignung als Indikatorart: C. splendens kann als schwacher Indikator naturnaher, nährstoffreicher Bäche gelten.

Bestimmung: Die Männchen der Gebänderten Prachtlibelle können aufgrund ihrer zweifarbigen Flügel in Mitteleuropa mit keiner anderen Libellenart verwechselt werden. Die Weibchen sehen dagegen denjenigen der Blauflügelingen Prachtlibelle (Calopteryx virgo) sehr ähnlich. Bei der Gebänderten Prachtlibelle sind jedoch Körper und Flügel metallisch grün, während sie bei der Blauflügeligen Prachtlibelle grün bis bräunlich oder auch goldbraun transparent sind.

Quellen für diese Seite:

Hunger, H. & F.-J. Schiel (2006): Rote Liste der Libellen Baden-Württembergs und der Naturräume, Stand November 2005 (Odonata). – Libellula Supplement 7: 3-14.

Hunger, H., F.-J. Schiel & B. Kunz (2006): Verbreitung und Phänologie der Libellen Baden-Württembergs (Odonata). – Libellula Supplement 7: 15-184.

Lemke, M. (2015): Calopteryx splendens (Harris 1872). - Libellula Supplement 14: 14-17.

Sternberg, K. & R. Buchwald (Hrsg.) (1999): Die Libellen Baden-Württembergs – Band 1, Allgemeiner Teil, Kleinlibellen (Zygoptera). – Ulmer-Verlag (Stuttgart), 468 S.

 

Männchen von Calopteryx splendens an der Weichholzaue der Schaich im Albvorland (Dettenhausen), Mai 2008.

 

Weiteres Männchen der Gebänderten Prachtlibelle in den Oberen Gäuen (Weil der Stadt), Mai 2011.

 

Nochmal das prächtig gefärbte Männchen der Gebänderten Prachtlibelle am Oberrhein (Karlsruhe), Mai 2014.

 

Habitat der Gebänderten Prachtlibelle im Albvorland (NSG Schaichtal), ein naturnahes Bachtal.

 

Schematische Verbreitung von C. splendens in Baden-Württemberg:

Dunkelblauer Bereich: Belegte Vorkommen

Grauer Bereich: Verbreitungslücke

Schwarze Punkte: Eigene Nachweise Stand 2021

Calopteryx splendens, Calopteryx virgo, Lestes barbarus, Lestes dryas, Lestes sponsa, Lestes virens, Chalcolestes viridis, Sympecma fusca, Sympecma paedisca, Platycnemis pennipes, Ceriagrion tenellum, Coenagrium hastulatum, Coenagrion lunulatum, Coenagrion mercuriale, Coenagrion ornatum, Coenagrion puella, Coenagrion pulchellum, Coenagrion scitulum, Enallagma cyathigerum, Erythromma lindenii, Erythromma najas, Erythromma viridulum, Ischnura elegans, Ischnura pumilio, Nehalennia speciosa, Pyrrhosoma nymphula                                                   

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