Parasemia plantaginis (Wegerichbär) (Linnaeus, 1758)

Verbreitung in Deutschland: Parasemia plantaginis ist in ganz Deutschland verbreitet, jedoch keinesfalls überall häufig, regional auch selten bis fehlend.

Verbreitung in Baden-Württemberg: Verbreitungsschwerpunkte des Wegerichbären in Baden-Württemberg sind der Schwarzwald, die Schwäbische Alb und weite Bereiche Oberschwabens. Weitere Populationen existieren etwa im Albvorland, in den Keuperwaldbergen und im Jagsttal. In den warmen und tief gelegenen Regionen des Landes (Oberrhein, Kraichgau, Neckarbecken, Tauberland) fehlt die Art weitgehend (Ebert 1997).

Habitatansprüche: P. plantaginis ist auf Offenstellen innerhalb der Wälder angewiesen. Häufig sind dies Waldwiesen, Lichtungen, Schlagfluren, Sturmwurfflächen sowie breite Waldrand- und -wegsäume. Die Wälder bestehen meist vornehmlich (aufgrund der Standorte) aus Nadelholz, es werden jedoch auch Laub(misch)wälder besiedelt. Die Raupe ernährt sich von Wegerich-Arten (Plantago spp.), aber auch von zahlreichen weiteren krautigen Pflanzen (z.B. Rubus idaeus) (Ebert 1997).

Gefährdung/Schutz: RL BW: Gefährdet (Ebert et al. 2005). Der Wegerichbär ist in Baden-Württemberg weiterhin stark rückläufig und muss deshalb als gefährdet angesehen werden. Die Hochwaldnutzung führt zu einer Verdunklung der Wälder und zu einem Verschwinden der Offenstellen und lichten Waldbereiche, weshalb diese wie zahlreiche andere Arten rückläufig ist. Um P. plantaginis zu fördern, müssten die Wälder wieder strukturreicher und offener gestaltet werden (Ebert 1997).

Eignung als Indikatorart: P. plantaginis kann als Indikatorart für lichte, strukturreiche Wälder höherer Lagen angesehen werden.

Quellen für diese Seite:

Ebert, G. (Hrsg.) (1997): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 5. Nachtfalter III. - Ulmer-Verlag (Stuttgart), 575 S.

Ebert, G., Hofmann, A., Meineke, J.-U., Steiner, A., R. trusch (2005): Rote Liste der Schmetterlinge (Macrolepidoptera) Baden-Württembergs (3. Fassung). In: Ebert, G. (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 10, Ergänzungsband. Ulmer-Verlag (Stuttgart), 110-133.

 

Wegerichbär (Parasemia plantaginis) in einem extensiv genutzten Wiesental in der Kocher-Jagst-Region (Herrentierbach), Juni 2011.

 

Larve des Wegerichbärs in einem Tobel auf der Adelegg, Mai 2017.

 

Habitat vom Wegerichbär in Oberschwaben (Mengen), Niedermoor mit Übergängen zum Hochmoor.

 

Luftfeuchtes, extensiv genutztes Wiesental in der Kocher-Jagst-Region, auch hier konnte P. plantaginis angetroffen werden.

 

Habitat von P. plantaginis im Oberen Donautal (Beuron); ein junger Kahlschlag mit magerer Vegetation.

 

Schematische Verbreitung von P. plantaginis in Baden-Württemberg:

Dunkelblauer Bereich: Belegte Vorkommen

Schwarze Punkte: Eigene Nachweise Stand 2019

Arctia caja, Euplagia quadripunctaria, Callimorpha dominula, Parasemia plantaginis, Saturnia pavonia, Aglia tau, Endromis versicolora, Lemonia dumi, Gynaephora selenitica, Lasiocampa trifolii, Macrothylacia rubi, Malacosoma neustria, Malacosoma castrensis, Euthrix potatoria, Catocala fraxini, Agrius convolvuli, Sphinx pinastri, Smerinthus ocellata, Hemaris fuciformis, Hemaris tityus, Macroglossum stellatarum, Hyles euphorbiae, Deilephila elpenor                                                  

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